Bodenrichtwerte
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Stadt Moers hat zum Stichtag 01.01.2025 die Bodenrichtwerte neu beschlossen. Für Wohnbauflächen, Mischgebiete und Wohnen im Außenbereich wurde eine flächendeckende Erhöhung um
10 €/m² festgelegt. Das Kerngebiet der Moerser Innenstadt blieb von dieser Anpassung ausgenommen.
Im Stadtgebiet existieren insgesamt
190 Bodenrichtwertzonen für Wohnbauland sowie
91 Bodenrichtwerte für Geschosswohnungsbau in Wohn- und Mischgebieten. Letztere wurden ebenfalls um
10 €/m² angehoben, mit Ausnahme der Mischgebiete im Innenstadtbereich.
Die Richtwerte für landwirtschaftliche Flächen blieben konstant bei
6,50 €/m². Für forstwirtschaftliche Flächen gilt ein Bodenrichtwert von
1 €/m² ohne Aufwuchs. Die Bodenrichtwerte für Gewerbeflächen wurden vom Ausschuss bestätigt und bleiben somit unverändert.
| Nutzungsart |
Gute Lage €/m² |
Mittlere Lage €/m² |
Einfache Lage €/m² |
| Individueller Wohnungsbau |
400 |
330 |
290 |
| Geschosswohnungsbau |
430 |
340 |
300 |
| Gewerbenutzung |
60 |
45 |
35 |
Für Gewerbeflächen wurden je nach Lage Bodenrichtwerte zwischen
35 und
120 €/m² beitragsfrei beschlossen. Flächen für Kleingewerbe liegen unverändert bei
80 bis
100 €/m² beitragsfrei. Die zwei Bodenrichtwerte für Industrieflächen im Stadtgebiet wurden mit
45 €/m² beitragsfrei festgelegt.
Kauffälle
Die Geschäftsstelle registrierte im Berichtsjahr 2024 insgesamt
707 Kauffälle, wovon
673 ausgewertet werden konnten. Dies entspricht einem Anstieg um
16,8% gegenüber dem Vorjahr und markiert eine leichte Erholung nach dem historischen Tief in 2023. Dennoch bleibt das Ergebnis das zweitniedrigste jemals registrierte.
| Teilmarkt |
2022 |
2023 |
2024 |
Veränderung |
| Ein- und Zweifamilienhäuser |
381 |
295 |
343 |
+16,3% |
| Wohnungs- und Teileigentum |
328 |
236 |
266 |
+12,7% |
| Mehrfamilienhäuser |
55 |
42 |
49 |
+16,7% |
| Unbebaute Grundstücke |
51 |
45 |
64 |
+42,2% |
| Gesamt |
760 |
576 |
673 |
+16,8% |
Den größten Marktanteil erzielten Ein- und Zweifamilienhäuser mit
40,8%, gefolgt von Wohnungs- und Teileigentum mit
39,5%. Mehrfamilienhäuser und gemischt genutzte Gebäude erreichten einen Anteil von
7,3%.
Bei den unbebauten Grundstücken registrierte die Geschäftsstelle
18 Verkäufe für Wohnbauland,
13 für landwirtschaftliche Flächen und lediglich
2 für Gewerbe- und Industrieflächen. Die Anzahl der Erstverkäufe beim Wohnungseigentum blieb mit
9 Verkäufen unverändert, was einem Anteil von
1,3% am Moerser Immobilienmarkt entspricht.
Umsatzentwicklung
Der Gesamtgeldumsatz für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Eigentumswohnungen erreichte im Berichtszeitraum
205 Mio. €. Dies bedeutet eine Steigerung um
11,2% gegenüber dem Vorjahr und deutet auf eine Markterholung hin.
| Teilmarkt |
2022 Mio. € |
2023 Mio. € |
2024 Mio. € |
Veränderung |
| Ein- und Zweifamilienhäuser |
118,7 |
85,0 |
103,3 |
+21,6% |
| Wohnungs- und Teileigentum |
58,3 |
40,6 |
45,1 |
+11,1% |
| Mehrfamilienhäuser |
27,3 |
23,9 |
41,8 |
+74,9% |
| Gewerbe und Industrie |
48,3 |
5,1 |
6,3 |
+23,5% |
| Wohnbauland |
3,3 |
7,2 |
4,7 |
-34,7% |
| Gesamt |
285,1 |
184,3 |
205,0 |
+11,2% |
Als größter Teilmarkt erzielten Ein- und Zweifamilienhäuser mit
103,3 Mio. € den höchsten Umsatz und einen Marktanteil von
50,5%. Mit rund
99,4 Mio. € dominieren die Weiterverkäufe den Geldumsatz. Ein freistehendes Einfamilienhaus, Baujahr 1950 bis 2023, kostete durchschnittlich
412.000 €, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser
369.000 €. Hauskäufer bezahlten für ihr Eigenheim rund
2% mehr als im Vorjahr.
Beim Wohnungseigentum stiegen die Durchschnittspreise um
3,5%. Eine Eigentumswohnung jüngeren Baujahres kostete durchschnittlich
3.360 €/m². Für neue Wohnungen lagen die Preise im Mittel zwischen
3.600 und
4.500 €/m². Mit einem Marktanteil von fast
88% dominierten die Weiterverkäufe diesen Teilmarkt.
Der Flächenumsatz sank um
28,6% auf
40,7 ha und erreichte damit ein historisches Tief. Der Rückgang resultiert weitestgehend aus der Landwirtschaft, wo sich der Flächenumsatz um mehr als die Hälfte auf
8,7 ha reduzierte.
Liegenschaftszinssätze
Die Liegenschaftszinssätze für verschiedene Gebäudearten wurden auf Basis der Verkaufsfälle der Jahre 2022 bis 2024 ermittelt.
| Gebäudeart |
Liegenschaftszinssatz |
Anzahl Fälle |
Ø Kaufpreis €/m² |
| Einfamilienhäuser |
1,3% |
77 |
3.210 |
| Reihen- und Doppelhäuser |
1,6% |
168 |
2.840 |
| Zweifamilienhäuser |
1,9% |
26 |
2.330 |
| Dreifamilienhäuser |
3,3% |
11 |
1.490 |
| Mehrfamilienhäuser |
4,7% |
34 |
1.240 |
| Gemischt genutzte Gebäude |
5,2% |
10 |
1.320 |
Die Rohertragsfaktoren wurden aus verkauften Renditeobjekten der Jahre 2022 bis 2024 ermittelt. Für Dreifamilienhäuser beträgt der Faktor
17,2, für Mehrfamilienhäuser
14,3 und für gemischt genutzte Gebäude
13,5.
Bodenpreisindex
Die Indexreihe für den individuellen Wohnungsbau zeigt die Entwicklung der durchschnittlichen Bodenpreise für Wohnbauland bezogen auf das Basisjahr 2020.
| Jahr |
Index (2020=100) |
Veränderung |
| 2015 |
74,8 |
- |
| 2016 |
74,8 |
0,0% |
| 2017 |
78,7 |
+5,2% |
| 2018 |
83,0 |
+5,5% |
| 2019 |
91,5 |
+10,2% |
| 2020 |
100,0 |
+9,3% |
| 2021 |
112,8 |
+12,8% |
| 2022 |
112,8 |
0,0% |
| 2023 |
112,8 |
0,0% |
| 2024 |
116,3 |
+3,1% |