Bodenrichtwerte
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Neuss hat zum Stichtag 01.01.2025 insgesamt
238 flächendeckende zonale Bodenrichtwerte beschlossen. Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland blieben überwiegend unverändert. Ein baureifes Grundstück zur Errichtung eines freistehenden Einfamilienhauses in guter Lage wird mit
820 €/m² bewertet, in mittlerer Lage mit
660 €/m².
Für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser gelten Bodenrichtwerte von
740 €/m² in guter Lage,
630 €/m² in mittlerer Lage und
480 €/m² in einfacher Lage. Reihenmittelhäuser weisen Werte von
700 €/m² in guter,
600 €/m² in mittlerer und
460 €/m² in einfacher Lage auf.
| Grundstücksart |
Gute Lage €/m² |
Mittlere Lage €/m² |
Einfache Lage €/m² |
| Ein- und Zweifamilienhäuser |
820 |
660 |
500 |
| Doppelhaushälften und Reihenendhäuser |
740 |
630 |
480 |
| Reihenmittelhäuser |
700 |
600 |
460 |
| Geschosswohnungsbau |
820 |
680 |
560 |
Für baureife Grundstücke im Geschosswohnungsbau mit einer Geschossflächenzahl von circa
1,2 und drei bis vier Geschossen liegen die Bodenrichtwerte bei
820 €/m² in guter Lage,
680 €/m² in mittlerer Lage und
560 €/m² in einfacher Lage.
Bei den Gewerbe- und Industriebaulandgrundstücken blieben die Bodenrichtwerte unverändert. Für klassisches Gewerbe mit Lager- und Produktionsnutzung gilt ein Bodenrichtwert von
160 €/m². Auf Basis von
17 Transaktionen im Teilmarkt der land- und forstwirtschaftlichen Flächen erhöhte sich der Bodenrichtwert für Agrarland (Ackerland) auf
11 €/m².
Kauffälle
Im Jahr 2024 registrierte der Gutachterausschuss insgesamt
1.032 Kauffälle, was einer Steigerung von
8% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2022 waren noch
1.290 Transaktionen verzeichnet worden. Die Teilmärkte Wohnungs- und Teileigentum sowie bebaute Grundstücke bildeten mit Anteilen von
48% beziehungsweise
44% die Schwerpunkte der getätigten Verkäufe.
| Teilmarkt |
2023 |
2024 |
Veränderung % |
| Unbebaute Grundstücke |
74 |
73 |
-1 |
| Bebaute Grundstücke |
396 |
455 |
+15 |
| Wohnungs- und Teileigentum |
457 |
496 |
+9 |
| Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke |
33 |
8 |
-76 |
| Gesamt |
960 |
1.032 |
+8 |
Bei den unbebauten Grundstücken für den Wohnungsbau verzeichnete die Stadt
31 Kauffälle. Der Geschosswohnungsbau kam mit lediglich zwei Kauffällen nahezu zum Erliegen. Bei den unbebauten Gewerbe- und Industriebaulandgrundstücken wurden nur drei Kauffälle registriert.
Für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke wurden
308 Kauffälle verzeichnet, was eine Fortsetzung des niedrigen Niveaus der letzten Jahre darstellt. Bei den schlüsselfertigen Ein- und Zweifamilienhäusern setzte sich mit drei Kauffällen der historische Tiefstand fort. Im Markt für Mehrfamilienhäuser deutete sich mit einer Steigerung der Transaktionen um
9% eine leichte Erholung an.
Umsatzentwicklung
Der Gesamtumsatz belief sich im Jahr 2024 auf rund
494 Mio. €, was einer Umsatzsteigerung von
35% entspricht. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte Erholung nach dem historischen Tiefstand des Vorjahres hin. Im Jahr 2022 hatte der Gesamtumsatz noch bei
569 Mio. € gelegen.
| Teilmarkt |
2023 Mio. € |
2024 Mio. € |
Veränderung % |
| Unbebaute Grundstücke |
22,6 |
34,9 |
+54 |
| Bebaute Grundstücke |
187,8 |
214,7 |
+14 |
| Wohnungs- und Teileigentum |
72,3 |
79,6 |
+10 |
| Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke |
11,5 |
2,3 |
-80 |
| Gesamt |
367,1 |
493,5 |
+35 |
Bei den unbebauten Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau betrug der Umsatz
11,6 Mio. €. Trotz nur drei Kauffällen wurde bei den unbebauten Gewerbe- und Industriebaulandgrundstücken aufgrund der hohen Qualität der Grundstücke ein Rekordumsatz von
21,6 Mio. € bei rund
8,9 Hektar Grundstücksfläche erzielt.
Der mittlere Wert für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser lag mit
4.315 €/m²-Wohnfläche
2% unter dem Vorjahresniveau. Ein gebrauchtes Ein- und Zweifamilienhaus kostete im Mittel rund
475.000 €. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen setzte sich mit einem Preisrückgang von
4% die Entwicklung seit Mitte 2022 fort. Der mittlere Kaufpreis lag bei rund
2.800 €/m²-Wohnfläche.
Liegenschaftszinssatz
Für Mehrfamilienhäuser ermittelte der Gutachterausschuss auf Basis von
31 Transaktionen im Erhebungszeitraum 2023-2024 einen mittleren Liegenschaftszinssatz von
3,2%. Der bereinigte Kaufpreis lag im Mittel bei
1.985 €/m² bei einer durchschnittlichen Miete von
8,72 €/m² und Bewirtschaftungskosten von
20,9%.
| Gebäudetyp |
Anzahl |
Liegenschaftszinssatz % |
Kaufpreis €/m² |
Miete €/m² |
| Dreifamilienhäuser |
9 |
2,5 |
2.238 |
8,34 |
| Mehrfamilienhäuser |
31 |
3,2 |
1.985 |
8,72 |
| Gemischt genutzte Grundstücke |
6 |
4,9 |
1.811 |
10,64 |
| Denkmalgeschützte Wohnhäuser |
16 |
2,0 |
3.091 |
9,68 |
| Büro und Handel |
4 |
4,8 |
1.177 |
7,36 |
| Gewerbe und Industrie |
13 |
4,4 |
962 |
5,82 |
Bei Dreifamilienhäusern ergab sich aus
9 Transaktionen ein Liegenschaftszinssatz von
2,5%. Der mittlere bereinigte Kaufpreis betrug
2.238 €/m²-Wohnfläche bei einer Nettokaltmiete von
8,34 €/m²-Wohnfläche. Für gemischt genutzte Grundstücke wurde auf Grundlage von
6 Kauffällen ein Liegenschaftszinssatz von
4,9% ermittelt.
Im gewerblichen Bereich lag der Liegenschaftszinssatz für Büro- und Handelsimmobilien bei
4,8% und für Gewerbe- und Industrieimmobilien bei
4,4%. Die Bewirtschaftungskosten lagen bei
20,0% beziehungsweise
16,5%.
Bodenpreisindex individueller Wohnungsbau
Der Bodenpreisindex für individuellen Wohnungsbau zeigt die langfristige Preisentwicklung von Wohnbauland in Neuss. Der Index basiert auf einem gleitenden Durchschnitt über drei Jahre und verwendet das Jahr 2010 als Basisjahr mit dem Indexwert
100.
| Jahr |
Index |
Veränderung % |
| 2015 |
117,9 |
1,8 |
| 2016 |
120,6 |
2,3 |
| 2017 |
127,7 |
5,9 |
| 2018 |
135,2 |
5,9 |
| 2019 |
147,1 |
8,8 |
| 2020 |
168,2 |
14,3 |
| 2021 |
192,1 |
14,2 |
| 2022 |
206,0 |
7,2 |
| 2023 |
219,0 |
6,3 |
| 2024 |
226,6 |
3,4 |
Im Jahr 2024 erreichte der Index einen Wert von
226,6, was einer Steigerung von
3,4% entspricht. Die Dynamik der Preisentwicklung hat sich damit im Vergleich zu den Vorjahren abgeschwächt. Zwischen 2010 und 2024 verteuerte sich Wohnbauland um insgesamt
127%.