Bodenrichtwerte
Die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte haben zum Stichtag 01.01.2025 die Bodenrichtwerte für die Stadt Remscheid ermittelt. Diese basieren auf den im Jahr
2024 beurkundeten Kaufverträgen und dienen als wichtige Orientierungsgröße für Marktteilnehmer.
Für ein unbebautes Ein-/Zweifamilienhausgrundstück mit einer Fläche von etwa
600 m² wurden durchschnittlich
167.400 € gezahlt. Dies entspricht einem Preis von rund
279 €/m² Baulandfläche.
Die gebietstypischen Bodenrichtwerte variieren je nach Grundstücksart und Lage erheblich. Bei freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern bewegen sich die Werte zwischen
160 €/m² und
420 €/m², abhängig von der Lagequalität. Für Reihenmittel- und Reihenendhäuser liegen die Richtwerte in einer Spanne von
215 €/m² bis
320 €/m².
| Grundstücksart |
Lage einfach €/m² |
Lage mittel €/m² |
Lage gut €/m² |
| Freistehende Ein-/Zweifamilienhäuser |
195 |
225 |
330 |
| Reihenmittel-/Reihenendhäuser |
215 |
260 |
315 |
| Geschosswohnungsbau |
180 |
185 |
250 |
| Geschosswohnungsbau (gewerbl. >20%) |
200 |
200 |
- |
| Gewerbliche Bauflächen |
80 |
95 |
120 |
| Gewerbliche Bauflächen (tertiär) |
- |
200 |
280 |
Beim Geschosswohnungsbau mit einem gewerblichen Anteil unter
20% vom Rohertrag liegen die Bodenrichtwerte zwischen
155 €/m² und
275 €/m². Für gewerbliche Bauflächen im klassischen Gewerbe- und Industriebereich werden Richtwerte zwischen
70 €/m² und
195 €/m² angesetzt. Gewerbliche Bauflächen für tertiäre Nutzungen bewegen sich in einer Preisspanne von
200 €/m² bis
280 €/m².
Die Durchschnittspreise für forstwirtschaftliche Flächen mit Aufwuchs sanken um
12%. Waldflächen inklusive Aufwuchs wurden unabhängig von Lage und Baumbestand zu durchschnittlich
1,50 €/m² gehandelt. Für Grünlandflächen lag der Durchschnittspreis bei rund
1,70 €/m².
Kauffälle
Der Grundstücksmarkt in Remscheid verzeichnete eine deutliche Belebung. Insgesamt wurden
947 Kauffälle über bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum registriert. Dies bedeutet einen Anstieg um
25% gegenüber dem Vorjahr.
Im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt liegt die Anzahl der Kauffälle etwa
10% unter dem Mittelwert von
1.050 Transaktionen.
| Teilmarkt |
2024 |
Anteil |
| Wohnungs- und Teileigentum |
448 |
47,3% |
| Bebaute Grundstücke |
426 |
45,0% |
| Unbebaute Grundstücke |
73 |
7,7% |
| Gesamt |
947 |
100% |
Den höchsten Marktanteil nach Anzahl der Kauffälle verzeichnete das Wohnungs- und Teileigentum mit
448 Transaktionen, gefolgt von bebauten Grundstücken mit
426 Kauffällen. Unbebaute Grundstücke machten mit
73 Kauffällen den kleinsten Anteil aus.
Bei den bebauten Grundstücken dominierten Ein- und Zweifamilienhäuser mit
232 Kauffällen, was einem Anteil von
54,5% in diesem Teilmarkt entspricht. Mehrfamilienhäuser wurden
102-mal veräußert. Im Segment der unbebauten Grundstücke entfielen
13 Transaktionen auf den individuellen Wohnungsbau.
Die Anzahl der Eigentumswohnungen, die den Besitzer wechselten, belief sich auf
379 Einheiten. Hinzu kamen
69 Fälle von Teileigentum.
Umsatzentwicklung
Das Transaktionsvolumen auf dem Remscheider Grundstücksmarkt belief sich auf rund
259 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Geldumsatz um
15%.
Im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt liegt das Umsatzvolumen etwa
2% über dem Mittelwert von rund
254 Millionen Euro. Der Flächenumsatz erreichte
111 Hektar und erhöhte sich damit um
94%.
| Teilmarkt |
Geldumsatz 2024 Mio. € |
Anteil |
| Bebaute Grundstücke |
174,1 |
67,3% |
| Wohnungs- und Teileigentum |
52,7 |
20,4% |
| Unbebaute Grundstücke |
32,0 |
12,3% |
| Gesamt |
258,8 |
100% |
Bebaute Grundstücke generierten mit
174,1 Millionen Euro den größten Anteil am Gesamtumsatz. Innerhalb dieses Segments entfielen
69,6 Millionen Euro auf den individuellen Wohnungsbau und
41,6 Millionen Euro auf den Geschosswohnungsbau. Gewerblich genutzte Immobilien erzielten einen Umsatz von
7,3 Millionen Euro.
Das Wohnungs- und Teileigentum trug mit
52,7 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei, was einen Zuwachs um
29% bedeutet. Bei den unbebauten Grundstücken stieg der Geldumsatz überproportional auf
32,0 Millionen Euro, wobei
19,1 Millionen Euro auf Gewerbe- und Industriegrundstücke entfielen.
Liegenschaftszinssatz
Für die Bewertung vermieteter Immobilien wurden aus dem Datenmaterial des Jahres
2024 Liegenschaftszinssätze ermittelt. Diese dienen als Kapitalisierungszinssätze bei der Ertragswertermittlung.
Bei freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern wurde aus
48 Kauffällen ein durchschnittlicher Liegenschaftszinssatz von
1,1% ermittelt. Der entsprechende Rohertragsfaktor lag bei
29,9 Jahren. Für Reihen- und Doppelhäuser ergab sich aus
54 Transaktionen ein Liegenschaftszinssatz von
1,3% bei einem Rohertragsfaktor von
28,7 Jahren.
| Gebäudeart |
Anzahl |
Zinssatz |
Rohertragsfaktor |
| Ein-/Zweifamilienhaus |
48 |
1,1% |
29,9 |
| Reihen-/Doppelhaus |
54 |
1,3% |
28,7 |
| Dreifamilienhaus |
13 |
2,4% |
16,6 |
| Mehrfamilienhaus (gewerbl. ≤20%) |
45 |
3,4% |
13,3 |
| Gemischt genutzt (gewerbl. >20%) |
8 |
4,7% |
12,3 |
Im Segment der Dreifamilienhäuser konnte aus
13 Kauffällen ein Liegenschaftszinssatz von
2,4% abgeleitet werden. Mehrfamilienhäuser mit einem gewerblichen Anteil bis
20% vom Rohertrag wiesen auf Basis von
45 Transaktionen einen Liegenschaftszinssatz von
3,4% auf.
Für gemischt genutzte Gebäude mit einem gewerblichen Anteil über
20% vom Rohertrag ergab sich aus
8 Kauffällen ein Liegenschaftszinssatz von
4,7% bei einem Rohertragsfaktor von
12,3 Jahren.
Bodenpreisindex
Die langfristige Preisentwicklung im individuellen Wohnungsbau wird durch den Bodenpreisindex dargestellt. Dieser Index bildet die durchschnittlichen Bodenrichtwerte für Grundstücke mit ein- und zweigeschossiger Wohnbauweise ab.
| Jahr |
Index (2010=100) |
Veränderung |
| 2015 |
98,6 |
- |
| 2016 |
104,2 |
+5,7% |
| 2017 |
109,9 |
+5,5% |
| 2018 |
115,5 |
+5,1% |
| 2019 |
124,6 |
+7,9% |
| 2020 |
142,3 |
+14,2% |
| 2021 |
145,2 |
+2,0% |
| 2022 |
145,2 |
0,0% |
| 2023 |
145,2 |
0,0% |
| 2024 |
145,2 |
0,0% |
Der Index verharrte in den Jahren
2021 bis
2024 auf einem stabilen Niveau von
145,2 Punkten. Seit dem Basisjahr
2010 entspricht dies einem Anstieg um
45,2%. Die stärkste Aufwärtsbewegung war zwischen
2019 und
2020 zu beobachten, als der Index um
14,2% von
124,6 auf
142,3 Punkte anstieg.