Individueller Wohnungsbau
Die Bodenrichtwerte für erschließungsbeitragsfreie Grundstücke des individuellen Wohnungsbaus in Münster blieben zum Stichtag 01.01.2025 unverändert. In guter Lage liegt der Richtwert bei
1.190 €/m², in mittlerer Lage bei
760 €/m² und in mäßiger Lage bei
510 €/m². Die durchschnittlichen Erschließungsbeiträge betragen
70 €/m².
Lage |
2025 €/m² |
gut |
1.190 |
mittel |
760 |
mäßig |
510 |
Die Anzahl der Verträge über unbebaute Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau ging weiter zurück. Es wurden nur
27 Kaufverträge erfasst, was einem Rückgang von
33% entspricht. Der Flächenumsatz betrug
2,3 Hektar, der Geldumsatz lag bei
19,4 Millionen €.
Geschosswohnungsbau
Für den Geschosswohnungsbau mit Wohnungen oder Mischnutzungen bis 20 % gewerblichem Anteil des Rohertrages blieben die Bodenrichtwerte ebenfalls stabil. Bei einer wertrelevanten Geschossflächenzahl von circa 1,2 und drei bis fünf Geschossen liegen die Werte bei
1.890 €/m² in guter Lage,
1.370 €/m² in mittlerer Lage und
760 €/m² in mäßiger Lage.
Lage |
2025 €/m² |
gut |
1.890 |
mittel |
1.370 |
mäßig |
760 |
Im Gegensatz zum individuellen Wohnungsbau verdoppelte sich die Anzahl der Verträge im Geschosswohnungsbau mehr als auf
32 Fälle. Dabei entfielen
24 Verträge auf offenen Geschosswohnbau und
8 auf geschlossenen Geschosswohnbau. Der Flächenumsatz betrug
2,4 Hektar, der Geldumsatz summierte sich auf
27,2 Millionen €.
Gewerbliche Bauflächen
Bei gewerblichen Nutzungen hat der Gutachterausschuss eine pauschale Anhebung um
10 €/m² beschlossen. Für klassisches Gewerbe ohne tertiäre Nutzung rangieren die Bodenrichtwerte zwischen
70 €/m² und
105 €/m². Gewerbeflächen mit tertiärer Nutzung verzeichnen Werte zwischen
140 €/m² und
240 €/m². Gewerbliche Bauflächen mit überwiegend tertiärer Nutzung liegen bei einer Geschossflächenzahl von circa 1,3 zwischen
200 €/m² und
550 €/m². Der Bodenrichtwert für Gewerbegrundstücke im Außenbereich stieg um
5 €/m² auf
55 €/m².
Nutzungsart |
2024 €/m² |
2025 €/m² |
Veränderung |
Gewerbe (ohne tertiäre Nutzung) |
60 - 95 |
70 - 105 |
bis +16,7% |
Gewerbe (mit tertiärer Nutzung) |
130 - 230 |
140 - 240 |
bis +7,7% |
Gewerbliche Bauflächen |
190 - 540 |
200 - 550 |
bis +5,3% |
Gewerbe im Außenbereich |
50 |
55 |
+10,0% |
Die Anzahl der Verträge für Gewerbe- und Industrieflächen verdoppelte sich auf
11 Fälle. Der Flächenumsatz betrug
7,5 Hektar, der Geldumsatz lag bei
14,0 Millionen €. Die Durchschnittspreise für baureifes Land im produzierenden Gewerbe stiegen auf
89 €/m².
Landwirtschaftliche Flächen
Die Bodenrichtwerte für landwirtschaftliche Nutzflächen blieben weitgehend stabil. Ackerland und ackerfähiges Grünland wird zwischen
8,50 €/m² und
11,50 €/m² bewertet, Dauergrünland zwischen
5,60 €/m² und
8,00 €/m², abhängig vom Stadtgebiet. In der BRW-Zone Nienberge/Häger erfolgte eine Anhebung um jeweils
1,00 €/m² für beide Nutzungsarten. Forstflächen werden unverändert mit
1,00 €/m² ohne Aufwuchs bewertet.
Nutzung |
2024 €/m² |
2025 €/m² |
Veränderung |
Ackerland, ackerfähiges Grünland |
8,50 - 10,50 |
8,50 - 11,50 |
bis +9,5% |
Dauergrünland |
5,60 - 7,00 |
5,60 - 8,00 |
bis +14,3% |
Forstflächen (ohne Aufwuchs) |
1,00 |
1,00 |
0,0% |
Der Umsatz an landwirtschaftlich genutzten Grundstücken blieb verhältnismäßig gering. Es lagen vier geeignete Verträge über Ackergrundstücke vor mit Preisen zwischen
9,15 €/m² und
13,60 €/m². Für Grünlandflächen wurden drei Kaufpreise registriert mit Werten zwischen
6,00 €/m² und
10,50 €/m².
Kauffälle
Die Anzahl der Kaufverträge im Stadtgebiet Münster stieg erstmals seit 2020 wieder an. Mit rund
2.500 registrierten Verträgen im Jahr 2024 wurde ein durchschnittliches Niveau der vergangenen zehn Jahre erreicht. Dies entspricht einer Zunahme von
20,5% gegenüber dem Vorjahr.
Teilmarkt |
2023 Anzahl |
2024 Anzahl |
Veränderung |
Unbebaute Grundstücke |
180 |
181 |
+0,6% |
Bebaute Grundstücke |
731 |
932 |
+27,5% |
Wohnungs- und Teileigentum |
1.163 |
1.387 |
+19,3% |
Gesamt |
2.074 |
2.500 |
+20,5% |
Im Segment der bebauten Grundstücke wechselten
664 Ein- und Zweifamilienhäuser den Eigentümer, was einer Steigerung von
19% entspricht. Bei Drei- und Mehrfamilienhäusern erhöhte sich die Anzahl deutlich um
80% auf
155 Objekte.
Der Teilmarkt Wohnungs- und Teileigentum verzeichnete mit
1.387 Verträgen eine Zunahme von
19%. Dabei entfielen
1.275 Verträge auf Wohnungseigentum und
112 auf Teileigentum.
Umsatzentwicklung
Der Geldumsatz auf dem Grundstücksmarkt stieg um
29% auf rund
1.222 Millionen € und erreichte damit das Niveau von 2020. Der Flächenumsatz betrug rund
138 Hektar, was etwa 0,46 % des Stadtgebietes entspricht.
Teilmarkt |
2023 Mio. € |
2024 Mio. € |
Veränderung |
Unbebaute Grundstücke |
93 |
95,6 |
+2,8% |
Bebaute Grundstücke |
577 |
768,6 |
+33,2% |
Wohnungs- und Teileigentum |
278 |
357,9 |
+28,7% |
Gesamt |
948 |
1.222,1 |
+28,9% |
Der Umsatzschwerpunkt liegt hinsichtlich der Anzahl bei Eigentumswohnungen mit circa 56 %, beim Geldumsatz dominieren bebaute Grundstücke mit circa 63 %. Bei unbebauten Grundstücken nahmen Flächen für den Geschosswohnungsbau den größten Teil ein mit
27,2 Millionen €, gefolgt vom individuellen Wohnungsbau mit
19,4 Millionen € und Gewerbe-/Industrieflächen mit
14,0 Millionen €.
Im Teilmarkt Wohnungseigentum erhöhte sich sowohl die Anzahl der Verträge als auch der Geldumsatz. Der Gesamtumsatz stieg um
29% auf
349,6 Millionen €. Weiterverkäufe machten mit
1.031 Fällen und
249,6 Millionen € den größten Anteil aus. Ersterwerbe umfassten
151 Verträge mit einem Volumen von
62,7 Millionen €, Umwandlungen
93 Verträge mit
37,3 Millionen €.
Bei Erbbaurechten stieg die Anzahl der Verkäufe auf
166, der Geldumsatz erhöhte sich auf
43,7 Millionen €. Erbbaurechtsgrundstücke verzeichneten
17 Verkäufe mit einem Umsatz von
1,8 Millionen €.
Bodenpreisindex
Der Bodenpreisindex für den individuellen Wohnungsbau wurde auf Grundlage geeigneter Kauffälle aus den Jahren 2022 bis 2024 neu abgeleitet. Preise mit mehr als 30 % Abweichung vom Mittelwert wurden als Ausreißer eliminiert.
Jahr |
Index |
Veränderung |
2016 |
76,6 |
- |
2017 |
78,9 |
+3,0% |
2018 |
88,4 |
+12,0% |
2019 |
93,7 |
+6,0% |
2020 |
95,5 |
+1,9% |
2021 |
105,5 |
+10,5% |
2022 |
117,1 |
+11,0% |
2023 |
123,0 |
+5,0% |
2024 |
91,2 |
-25,9% |
2025 |
100,0 |
+9,6% |
Der Index zeigt für 2025 einen Wert von
100,0, was einer Zunahme von
9,6% entspricht.