Der Grundstücksmarkt in Herne zeigt sich zum Stichtag 01.01.2024 weitgehend stabil, trotz eines leichten Rückgangs bei Kauffällen und Umsatz. Die Bodenrichtwerte spiegeln eine differenzierte Entwicklung in den verschiedenen Segmenten wider.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte in Herne zeigen je nach Lage und Nutzungsart unterschiedliche Trends. Für den individuellen Wohnungsbau liegen die Werte in guten Lagen bei
360 €/m², in mittleren Lagen bei
280 €/m² und in mäßigen Lagen bei
235 €/m². Der Geschosswohnungsbau weist in guten Lagen Werte von
300 €/m², in mittleren Lagen
250 €/m² und in mäßigen Lagen
210 €/m² auf.
Nutzungsart |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Mäßige Lage |
Individueller Wohnungsbau |
360 €/m² |
280 €/m² |
235 €/m² |
Geschosswohnungsbau |
300 €/m² |
250 €/m² |
210 €/m² |
Der höchste Bodenrichtwert in Herne findet sich im Kerngebiet der Bahnhofstraße mit bis zu
1.300 €/m².
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Im gewerblichen Bereich zeigen die Bodenrichtwerte eine leichte Aufwärtstendenz. Für Gewerbe- und Industriegrundstücke liegen die Werte in guter Lage bei
60 €/m² bis
80 €/m² und in mittlerer Lage bei
40 €/m² bis
55 €/m².
Gewerbeimmobilientyp |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Gewerbe- und Industriegrund |
60-80 €/m² |
40-55 €/m² |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze in Herne variieren je nach Immobilienart und Baujahr. Für Mietwohngebäude mit einem Gewerbeanteil unter 20% und Baujahr vor 1945 liegen sie zwischen
1,0% und
4,5%, während sie für Baujahre ab 1945 zwischen
1,5% und
6,0% betragen. Ein- und Zweifamilienhäuser weisen Zinssätze von
0,5% bis
3,5% auf.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz |
Mietwohngebäude (Gewerbeanteil <20%, Baujahr vor 1945) |
1,0% - 4,5% |
Mietwohngebäude (Gewerbeanteil <20%, Baujahr ab 1945) |
1,5% - 6,0% |
Ein- und Zweifamilienhäuser |
0,5% - 3,5% |
Immobilienmarkt zeigt leichten Rückgang
Der Herner Immobilienmarkt verzeichnet 2023 einen leichten Rückgang. Die Gesamtzahl der Kauffälle sank um
16,8% auf
1.033. Ein- und Zweifamilienhäuser erlebten einen Rückgang um
15%, Mehrfamilienhäuser um
10% und Wohnungseigentum um
21%. Der Gesamtumsatz fiel um
40% auf
233 Millionen Euro.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Ein- und Zweifamilienhäuser |
235 |
-15,5% |
Mehrfamilienhäuser |
183 |
-10,3% |
Wohnungseigentum |
445 |
-20,8% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Aufwärtstrend
Trotz der aktuellen Marktabkühlung zeigt die langfristige Bodenpreisentwicklung in Herne einen deutlichen Aufwärtstrend. Der Bodenpreisindex für individuellen Wohnungsbau (I-II geschossig) stieg in den letzten 5 Jahren um
21,7%, von
125,3 im Jahr 2020 auf
152,4 im Jahr 2023. Mehrgeschossiger Wohnungsbau verzeichnete einen Anstieg um
9,5%, von
121,5 auf
133,0.
Jahr |
W I - W II |
W III und mehr |
Gewerbe |
2015 |
100,0 |
100,0 |
100,0 |
2019 |
121,6 |
115,8 |
106,9 |
2020 |
125,3 |
121,5 |
106,9 |
2021 |
141,6 |
127,8 |
113,4 |
2022 |
152,4 |
133,0 |
113,4 |
2023 |
152,4 |
133,0 |
126,5 |
Der Herner Immobilienmarkt zeigt trotz des aktuellen Rückgangs bei Kauffällen und Umsatz eine bemerkenswerte Stabilität bei den Bodenrichtwerten. Die langfristige Preisentwicklung deutet auf eine anhaltende Attraktivität des Standorts hin, wobei die differenzierte Entwicklung in verschiedenen Segmenten die Vielfalt des lokalen Marktes widerspiegelt. Diese Trends unterstreichen die Widerstandsfähigkeit des Herner Immobilienmarktes auch in herausfordernden Zeiten.