Der Immobilienmarkt in Berlin-Mitte zeigte 2023 eine deutliche Abkühlung. Die Bodenrichtwerte und Kaufpreise verzeichneten in den meisten Segmenten spürbare Rückgänge, während das Transaktionsvolumen merklich zurückging. Diese Entwicklung spiegelt den gesamtstädtischen Trend wider und ist auf gestiegene Finanzierungskosten sowie wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen.
Ein- und Zweifamilienhäuser mit stabilen Bodenrichtwerten
Die Bodenrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser in Mitte blieben weitgehend stabil. Der Gutachterausschuss ermittelte zum Stichtag 01.01.2024 Werte zwischen
470 €/m² und
2.900 €/m². Dies entspricht einer unveränderten Entwicklung gegenüber dem Vorjahr.
Lage |
Bodenrichtwert in €/m² |
Veränderung zum Vorjahr |
Einfache bis mittlere Wohnlage |
470 - 750 |
0% |
Gute bis sehr gute Wohnlage |
2.900 |
0% |
Geschosswohnungsbau verzeichnet deutlichen Wertverlust
Im Segment des Geschosswohnungsbaus fielen die Bodenrichtwerte erheblich. Die Werte sanken um bis zu
30%. Für Flächen mit einer Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,7 bis 1,8 wurden Bodenrichtwerte zwischen
600 €/m² und
3.500 €/m² ermittelt.
Lage |
Bodenrichtwert in €/m² |
Veränderung zum Vorjahr |
Einfache Wohnlage |
550 - 1.600 |
-21% bis -30% |
Mittlere Wohnlage |
600 - 1.500 |
-29% bis -30% |
Gute Wohnlage |
1.900 - 3.500 |
-17% bis -19% |
Kerngebietstypische Nutzungen mit massiven Preisrückgängen
Die Bodenrichtwerte für kerngebietstypische Nutzungen in Mitte erlebten einen drastischen Einbruch. Am Pariser Platz sank der Spitzenwert um
14% auf
60.000 €/m². In anderen Toplagen wie dem Potsdamer Platz oder der Friedrichstraße gingen die Werte um bis zu
27% zurück.
Lage |
Bodenrichtwert in €/m² |
Veränderung zum Vorjahr |
Pariser Platz |
60.000 |
-14% |
Potsdamer Platz / Leipziger Platz |
16.000 |
-20% |
Friedrichstraße |
11.000 |
-27% |
Rückläufige Transaktionszahlen in allen Segmenten
Die Anzahl der Immobilientransaktionen in Mitte ging 2023 deutlich zurück. Bei unbebauten Grundstücken wurden
14 Kauffälle registriert, was einem Rückgang von
2% entspricht. Die Zahl der verkauften bebauten Grundstücke sank drastisch um
2,6% auf
77. Beim Wohnungs- und Teileigentum war der Einbruch mit
11,5% auf
1.536 Transaktionen am stärksten.
Immobilienart |
Anzahl Kauffälle |
Veränderung zum Vorjahr |
Unbebaute Grundstücke |
14 |
-2% |
Bebaute Grundstücke |
77 |
-2,6% |
Wohnungs- und Teileigentum |
1.536 |
-11,5% |
Geldumsatz mit deutlichem Rückgang
Der Gesamtgeldumsatz in Mitte belief sich 2023 auf
1.857,3 Millionen Euro. Dies entspricht einem massiven Rückgang von
15,3% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark fiel der Umsatzrückgang bei unbebauten Grundstücken mit
6,4% auf
118,5 Millionen Euro aus. Bei bebauten Grundstücken sank der Umsatz um
16,7% auf
1.093,5 Millionen Euro, während er beim Wohnungs- und Teileigentum um
13,4% auf
645,3 Millionen Euro zurückging.
Immobilienart |
Geldumsatz in Mio. € |
Veränderung zum Vorjahr |
Unbebaute Grundstücke |
118,5 |
-6,4% |
Bebaute Grundstücke |
1.093,5 |
-16,7% |
Wohnungs- und Teileigentum |
645,3 |
-13,4% |